Schon wieder Regen! Genervt stampfe ich in Gummistiefeln durch meine Reben. Dieser Sommer erinnert mich stark an das Jahr 2014. Dort gab es auch einen komplett verregneten Juli und August. Hängen die Trauben dann nicht luftig locker in den Reben, sondern eng kompakt, ist Faul- und Schimmelzeit! Genauer gesagt Grauschimmelzeit – Botrytis cinerea. Klimawandel hin oder her, leider muss man sich wohl zukünftig immer darauf einstellen, dass es vor der Lese problematisch werden kann. Insbesondere wenn die Trauben in der Reife sind und du im August und September nasse und matschige Schuhe im Wingert bekommst, steht dir harte Arbeit bevor. Denn dann ist die Botrytis-Gefahr besonders hoch. Besser also frühzeitig mit den Bekämpfungsmaßnahmen beginnen, als später in die Röhre zu schauen.

Warum ist die Reduzierung von Botrytis so wichtig?

Botrytis kann man fast in jedem Jahr finden. Die Frage ist nur, wann der Befall beginnt. Hier haben wir für dich eine kurze Charakteristik der Graufäule mit allen Befallsformen zusammengestellt.

BotrytisstadienManchmal ist ein später Botrytisbefall für höhere Qualitäten wegen der Aufkonzentrierung des Mostes erwünscht, aber größtenteils treibt er dir und deinen Winzerkollegen aufgrund der starken Qualitäts- und Mengenverluste eher die Tränen in die Augen. Und dein Kellermeister ist ebenfalls nicht erfreut, schließlich bedeuten mit Botrytis befallene Trauben auch mehr önologische Arbeit.

Hat dich all deiner Bemühungen zum Trotz der Pilz dennoch erwischt? So bleibt dir nur eine sehr frühe Lese, um botrytisfreies Lesegut zu ernten. Du musst dann jedoch mit einigen Nachteile rechnen.

Nachteile einer frühen Lese zur Botrytisbekämpfung

  • Wenn früher gelesen wird, sinkt die Pressausbeute und dein Tank wird vielleicht nicht voll.
  • Deinem Wein fehlen schöne Inhaltsstoffe, wenn die physiologische Reife nicht abgeschlossen ist.

Aber was würde geschehen, wenn du den Pilz einfach Pilz sein lässt und trotzdem wie gewohnt die Trauben erntest?

Nachteile einer späten Lese mit starkem Botrytisbefall

  • Die Rotweinfarbe leidet durch Botrytis. Dann wird’s eher ein Weißherbst, den du vielleicht gar nicht im aktuellen Sortiment brauchst.
  • Die SO2-Bilanz deines Weines wird negativ.
  • Höherer kellerwirtschaftlicher Aufwand und Kosten.

Die frühe Lese als Ultima Ratio, als letztmöglichen Weg? Lieber nicht! Damit es nicht so weit kommt, haben wir für dich hier 7 Bausteine in der Botrytisbekämpfung zusammengestellt.

Auf in den Kampf: 7 Bausteine gegen Botrytis im Wein

Botrytis liebt Wärme und Feuchtigkeit! Da du nicht Petrus, der Wettergott, bist, sieht es mit aktiver Beeinflussung der Witterung schlecht aus. Aber es gibt noch 2 andere Faktoren, die den Grauschimmel geradezu einladen sich niederzulassen, und die kannst du – mal mehr mal weniger – beeinflussen:

Botrytis cinerea – Grauschimmel liebt:

  • enge, dicke und kompakte Trauben
  • Verletzungen der Beerenhaut durch Hagel, Oidium, Wasserüberschuss oder Insekten wie den Traubenwickler oder die Kirschessigfliege

Wir haben dir 7 Bausteine zusammengestellt, die diese 2 Grauschimmel auslösenden Faktoren vermindern und so bei der Fäulnisvermeidung und somit bei der Botrytisbekämpfung eine wichtige Rolle spielen.

1. Baustein: Rebpflanzung und Klonauswahl

Bereits ganz früh, bei der Auswahl der Klone für Neuanpflanzungen, kannst du Botrytis schon ein Schnippchen schlagen. Planst du neue Reben mit Grauer oder Weißer Burgunder, Müller-Thurgau, Portugieser oder Riesling und beim Rotwein Blauer Spätburgunder oder St. Laurent? Dann achte auf die Klone! Auch wenn die Sorte aufgrund ihrer Traubenstruktur eher Botrytis anfällig ist, so kannst du mit einem guten Klon erheblich dein Botrytisrisiko senken. So gibt es beispielsweise Unterschiede in der Kompaktheit der Trauben z.B. beim Rieslingklon, wenn es um das Thema Botrytis geht. Je enger und kompakter die Trauben, desto eher musst du mit Botrytisbefall rechnen. In schwierigen Jahren badest du vielleicht sogar noch die Entscheidung deines Vorgängers für einen bestimmten Klon aus.

Versuchsauswertungen am DLR Rheinpfalz (siehe Tabelle) einer in 2010 mit Riesling gepflanzten Anlage zeigt die Erhebung gemittelten Daten von 2013 bis 2015. Auch wenn die Unterschiede bzgl. der durchschnittlichen Befallsstärke von Botrytis nicht riesig erscheinen, sind sie aber für die nächsten zwanzig oder dreißig Jahren erstmal unumkehrbar relevant.

Versuch_Klon_BotrytisMal was Neues gefällig? Dann mach dich mit Piwis vertraut. Piwis? Dieses Wort steht für pilzwiderstandsfähige Weinreben. Diese Rebsorten besitzen zwar keine vollständigen Resistenzen gegenüber Pilzen wie Oidium, Peronospora oder Botrytis, aber sie wissen sich zu wehren und lassen eher lockerbeerige Trauben wachsen. Lockerbeerig statt kompakt? Das kannst du auch noch anderweitig erreichen.

2. Baustein: Traubenbelüftung

Viel Licht und Luft in der Anlage, vor allem in der Traubenzone, ist das A & O beim Kampf gegen Botrytis. Das ist auch 30 Jahren nach der Lehre bei mir hängen geblieben. So sieht eine Entlaubung in der Traubenzone mittels Druckluftstößen aus:

Entblätterung der Traubenzone mittels Druckluft

 

Entblätterung der Traubenzone mittels Druckluft

Die Entblätterung gilt neben dem Traubenteilen dabei als eine der effektivsten Maßnahmen zur Traubenbelüftung. Nicht nur deine Trauben können so schneller nach einem Regenschauer wieder abtrocknen. Auch Pflanzenschutzmittel können so besser an deine Beeren erreichen und sie schützen. Du kannst damit sogar den Erfolg eines Botrytizid-Einsatzes um einige Prozent erhöhen.

Heute kannst du diese Arbeit zum Glück auch gut mechanisch, wie auf den Fotos, z.B. als Druckluftentlaubung durchführen. Ein super System, denn es putzt richtig durch und bringt sogar noch reinigende Ausblaseffekte mit. Blütenreste und anklebende Blütenkäppchen auf den Beeren werden durch den Luftstrom entfernt. Bleiben sie bestehen, wie z.B. bei einer Handentblätterung, ziehen sie bei Wärme und Feuchtigkeit Botrytis geradezu an.

Mit der Entblätterung solltest du bereits kurz vor der Blüte beginnen und spätestens zwei Wochen nach der Blüte damit fertig sein. Wenn du bis zur Erbsengröße der Trauben mit der Entblätterung wartest, bringt sie auch eine Auflockerung der Traubenstruktur und eine robustere Beerenhaut mit sich. Je länger du wartest, desto eher vergrößerst du möglichen Botrytisbefall (siehe Abbildung Entblätterungsversuch Riesling 1998-2002, R. Fox, LVWO Weinsberg). Die Sonnenbrandgefahr ist zudem bei einem frühen Zeitpunkt nicht so hoch wie bei einer späten Entblätterung.

Botrytis in Abh. der EntblätterungstermineTipp:

Baust du Rotwein an, bringt dir die Entblätterung fast immer nur Vorteile. Bei Weißwein hingegen solltest du dir deine Sorte genau anschauen. Weniger Laub lässt mehr Sonne durch und schwupps steigt auch die Beerentemperatur an. Dadurch kann es bei Weißweinsorten zu starkem Äpfelsäureabbau sowie Aromenveränderung kommen. Auf einmal schmeckt die Sorte nicht mehr wie gewohnt. Das wäre natürlich fatal! Kerner, Riesling, Müller-Thurgau, Muskateller, Silvaner, Sauvignon blanc oder Traminer und Trollinger mögen eher eine behutsame Entblätterung vor allem von der Ostseite her. Grauburgunder, Weißburgunder und Chardonnay kannst du dagegen gern frühzeitig und kräftig auslichten.

Wachsen in deinem Weinberg eher kompaktere Sorten und möchtest du beim Auflockerungsergebnis auf Nummer sicher gehen, kannst du auch mit Prohexadion-Calcium oder Gibberellinsäure zwischen Blühbeginn und Vollblüte nachhelfen. Die Beeren drücken sich später dann nicht so eng aneinander oder platzen schlimmstenfalls auf und das Traubenstielgerüst ist lockerer. Da hat der Pilz dann kaum noch Platz, sein zerstörerisches Werk zu beginnen. Aber wie immer gilt auch hier: Etikett und Gebrauchsanleitung beachten. Denn je nach Sorte bestehen Unterschiede in der Anwendungskonzentration und damit auch in der Wirkung.

3. Baustein: Düngung bzw. Stickstoff

Weinberg_wenig_viel_N

Kurz vor der Lese laufe ich gerne durch die Gemarkung, um schöne Bilder, wie z.B. für diesen Blog-Artikel, zu sammeln. Zwei Aufnahmen von 2017 zum Thema Stickstoff zeigen zwei nebeneinandergelegen Weinberge, die zur gleichen Zeit fotografiert wurden. Die Bilder zeigen sehr schön den Einfluss von Stickstoff (N) auf die Entwicklung von Botrytis.
Die linke Laubwand hat viel Stickstoff bekommen. Ich möchte sie mal als „fett“ bezeichnen, da sie eine schöne dunkelgrüne Laubfärbung hat. Die Trauben sind hier kompakter und ein starker Botrytisbefall ist erkennbar. Die rechte Laubwand hat hingegen nur wenig Stickstoff gesehen. Sie wirkt „mager“, da sie hellgrüner ist. Hier fallen die Trauben lockerer und man kann keinen Botrytisbefall sehen.

Zu viel Stickstoff macht das Gewebe der Trauben weicher und bringt sie zum Aufplatzen (siehe Bild: Traube in der Mitte ist kurz vor'm Platzen).

Auch interessant: „Das solltest du über Botrytis / Grauschimmel im Wein wissen“ 

gequetschteTraube_klWie kannst du die Stickstoffversorgung beeinflussen, damit das nicht passiert?

  • Mäßige, angepasste Düngung, kaum Stickstoff
  • Begrünung zwischen den Reben
  • Keine starke Bodenbearbeitung vor allem im Sommer

Einmal grubbern im August und du verdoppelst deine Fäulnis. Denn damit sorgst du regelrecht für einen N-Schub in den Reben. Das ist mit keinem Botrytizid wieder gut zu machen, passiert aber in der Praxis sehr oft.

Der Fachbereich Bodenkunde der Hochschule Geisenheim hat dazu schöne Versuche gemacht. Durch Begrünung, weniger Bodenbearbeitung und angepasste Düngung, würde ich den Weinberg eher magerer als „fett“ bevorzugen. Natürlich nicht so extrem, dass die UTA-Gefahr (untypische Alterungsnote) im Wein zu sehr steigt und dieser dann nach Unterwäsche duftet. Obwohl, ein Weinlabor hat mir mal gesagt, dass mancher Nichtweinkenner den gekühlt gar nicht so schlecht findet. 😊

4. Baustein: Termin erster Laubschnitt

Der Zeitpunkt des ersten Laubschnitts nach der Blüte entscheidet wie das Entblättern über die Kompaktheit der Trauben. Willst du „dicke“ Trauben, die leider auch anfälliger für Botrytis sind, musst du möglichst früh nach der Blüte entspitzen bzw. entlauben. Je später du den Entlaubungszeitpunkt nach der Blüte wählst, desto aufgelockerter sind deine Trauben und desto geringeres Botrytisrisiko besteht

Leider wissen wir zum Entlaubungszeitpunkt noch nicht, wie es im Herbst mit Botrytis aussieht. Also eher Ertrag oder doch lieber Qualität? Mit einer passenden Grafik, die die Fachzeitschrift Das Deutsche Weinmagazin am 09. Mai 2015 veröffentlicht hat, wird das sehr gut deutlich. Sobald die Triebspitze nach der Blüte abgeschnitten wird, wandern die Assimilate im Trieb nur noch nach unten in die Trauben, die dann üppig versorgt und schön dick werden (grüner Pfeil). Bleibt die Triebspitze hingegen intakt, verlagern sich die Nährstoffe nicht in die Trauben, sondern unterstützen den Trieb beim Wachsen (rot/grüner Pfeil).

Nährstoffversorgung_1.Laubschnitt


Durch frühen Laubschnitt erhöhst du also deutlich die Gefahr von Botrytis, wie du im linken Diagramm sehen kannst. Die Veröffentlichung stammt aus einer Publikation vom Luxembourg Institute of Sciences and Technology, der Hochschule Geisenheim University und dem Institut Viti-Vinicole in Luxemburg.

Das Diagramm zeigt einen Versuch im Riesling aus dem Jahr 2013. Bei 72 Grad Oechsle und einem späten Laubschnitt (dunkelblaue Raute = BBCH 68 + 4 Wochen) wurde die Botrytis-Befallsstärke im Vergleich zum frühen Schnitt (rotes Dreick, BBCH 68 + 1 Woche) um 19 % reduziert. Also bis zur Gefahr von Windbruch. Fast 20 % weniger Botrytisbefall und das komplett nur durch spätere Schnittmaßnahmen, ohne Einsatz von Botrytiziden. Zum Vergleich: Synthetische Botrytizide haben vielleicht einen Wirkungsgrad von 30 %, mehrmaliger Einsatz (bis zu 6 mal) von formulierten Backpulverpräparaten von ca. 40 bis 50 %.

845_Molitor_Laubschnitttermin.pdf

5. Baustein: Sauerwurmbekämpfung

Unser Botrytispilz benötigt eine Eintrittspforte in die Beeren, um sein übles Werk zu beginnen. Dabei bekommt er oft Hilfe von außen. Einer dieser unerwünschten Helferlein ist der Traubenwickler. Ihn kannst du mit der „Verwirrmethode“ der RAK-Ampullen in den Griff bekommen bzw. gut mit Bacillus thuringiensis Präparaten bekämpfen. Die erste Generation des Traubenwicklers, der sogenannte Heuwurm, verursacht Ertrags-, aber keine Qualitätsschäden. Dr. Walter K. Kast von der LVWO Weinsberg hatte sich in einem Artikel mal die Frage gestellt, ob der Heuwurm den Fäulniserreger Botrytis cinerea auch begünstigen kann? Die Frage wurde im Wesentlichen mit „nein“ beantwortet. Die zweite Generation des Traubenwicklers, der sogenannte Sauerwurm, ist auf jeden Fall durch den Fraß an reifen Beeren für die Förderung von Botrytis und damit für Qualitätsschäden mitverantwortlich. Deshalb solltest du diesen Schädling auf jeden Fall bekämpfen, spätestens sobald die Larven schlüpfen.

6. Baustein: Oidiumbekämpfung

Was hat Oidiumbekämpfung mit Botrytisbekämpfung zu tun? Nicht alle Oidiumpräparate wirken gleichzeitig gegen Botrytis. Wenn du aber Oidium bzw. Echten Mehltau in seinen Anfängen sicher stoppst, kann sich auch Botrytis schlechter auf deinen Beeren ansiedeln.

starker Oidiumbefall

Botrytis folgt als Sekundärpilz sehr gerne nach Oidiumbefall, weil Oidium die Beerenhaut verletzt. Mit einem formulierten Backpulverpräparat wie z.B. Kumar, solltest du Oidium und Botrytis bei Befall möglichst frühzeitig und auch vorbeugend stoppen.

Baustein 7: Geeignete Spritzstrategie gegen Botrytis

Der letzte Baustein in unserer Bekämpfungskiste sind spezielle Fungizide, auch Botrytizide genannt. Sie werden kurz vor Traubenschluss und/oder zur Abschlussbehandlung eingesetzt. Sollte es wetterbedingt mal Land unter, also im wahrsten Sinne des Wortes zu nass sein (mit anhaftenden Blütenkäppchen etc.) darf auch schon bei abgehender Blüte gespritzt werden. Da auch botryzide Wirkstoffe nicht ständig neu vom Himmel fallen, solltest auch du in deinem Wingert ein gutes Resistenzmanagement betreiben. Aktuell sind die Wirkstoffe Pyrimethanil, Boscalid, Fenpyrazamine, Isofetamid, Kaliumhydrogencarbonat, Fludioxonil + Cyprodinil sowie die Bakterienpräparate mit Aureobasidium pullulans, Pythium oligandrum und Bacillus amyloliquefaciens gegen Botrytis in Weinreben beim BVL (Stand September 2021) zugelassen. Optimal sind max. 2 Einsätze mit 2 verschiedenen Wirkstoffen pro Vegetationsperiode. Ausnahme sind formulierte Backpulverpräparate wie z.B. unser Kumar, die mindestens 4-mal ausgebracht und bis kurz vor der Lese eingesetzt werden sollten.

Mit 7 Bausteinen zum Festungsschutz gegen Botrytis

Botrytis cinerea ist der Pionier der Pilze. Er lässt deine Beeren faulen und sorgt für drastische Ertrags- und auch Qualitätseinbußen. Nur 5 % mit Botrytis befallene Trauben in deinem Lesegut reichen aus, um seine „einzigartige“ Note herauszuschmecken: Muffig mit einem Hauch von flüchtiger Säure. An dieser Stelle beginnt dann die harte Arbeit des Kellermeisters. Doch dazu muss es nicht kommen.

In diesem Artikel haben wir dir 7 Bekämpfungsbausteine vorgestellt, die – perfekt kombiniert – deine Trauben länger vor Grauschimmel und auch weiteren Fäulen schützen können. Zunächst Baustein 1 mit der richtigen Klonwahl bei Neupflanzungen. Auch für her zu Botrytis neigende Weinsorten gibt es Klone, die lockerbeerige Traubengerüste hervorbringen. Und aufgelockerten, luftig freihängenden Traubengerüsten kann der Pilz nicht viel anhaben. Hier kann Regen und Feuchtigkeit gut abtrocknen und Botrytizide besser anhaften und wirken. Im 2. Baustein, der Traubenbelüftung durch Entblättern (per Hand oder sehr praktisch per Druckluft) sorgst du ebenfalls für einen guten Schutz vor Botrytis. Wenn du bis zur Erbsengröße der Trauben mit der Entblätterung wartest, bringt sie auch eine Auflockerung der Traubenstruktur und eine robustere Beerenhaut mit sich.

Viel Stickstoff in den Trauben macht das Gewebe weicher. Da freut sich natürlich der Grauschimmel, denn er kann so mit seinen Enzymen viel leichter durch die Beerenhaut dringen. Da ein Zuviel an Stickstoff auch noch Stielerkrankungen fördert, solltest du hier sehr vorsichtig mit der Düngung sein (Baustein 3). Neben dem frühen Entblättern kann ein spät angesetzter erster Laubschnitt das Botrytisrisiko senken, sogar um bis zu 20 %, wie Versuche zeigen (Baustein 4). Vergisst du nebenbei auch nicht die Oidium- (Baustein 6) und die Sauerwurmbekämpfung (Baustein 5), hat der Pilz keine Eintrittspforte, durch die er in deine Trauben gelangen kann. Und sicherst du deine 6 Bausteine durch Baustein 7 – eine geeignete Spritzstrategie mit Botrytiziden ab, bist du auf der sicheren Seite und Grauschimmel ist für dich kein Thema mehr.

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Quellen:

Krankheitserreger im Weinberg, Christoph Hons, https://www.grin.com/document/2444

Entblätterung der Traubenzone - Ein gestaltendes Element im Sinne der späteren Weinqualität, R. Fox, LVWO Weinsberg

http://www.vitipendium.de/Sorten%C3%BCbersicht

Resistenzzüchtung gegen Botrytis, Dr. Volker Jörger, Staatliches Weinbauinstitut Freiburg, Der Badischen Winzer, Juli 2005

https://www.oekolandbau.de/landwirtschaft/pflanze/grundlagen-pflanzenbau/pflanzenschutz/schaderreger/schadorganismen-im-weinbau/pilzkrankheiten/grauschimmel-botrytis-cinerea-sauerfaeule-rohfaeule-bodentrauben-edelfaeule/